Das Dorf

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Ellringen ist ein über 650 Jahre altes Dorf, in dem sich Zukunft und Vergangenheit treffen. Der kleine Ort mit seinen gerade mal 200 Einwohnern liegt östlich von Lüneburg und gehört zur Samtgemeinde Dahlenburg. Auf den ersten Blick besticht Ellringen mit einer verträumten Landschaft, geprägt von dem Flüsschen Neetze mit der Wassermühle und sanften Hügeln. Doch auf den zweiten Blick wird hier auch Zukunft geschrieben: Eine Biogasanlage versorgt die Bewohner mit umweltfreundlicher Nahwärme, das Bundeshybridzuchtprogramm für Schweine hat hier seit über 40 Jahren ihren Verwaltungs- und Forschungssitz und auch der international renommierte Islandpferdezuchtbetrieb Kronshof ist in Ellringen zu Hause. Das alljährliche Oldtimertreffen ist ebenso bundesweit bekannt wie das Tagungshotel Ellernhof  – ergänzt wird die einheimische Gastronomie durch den bereits seit 1856 im Ort ansässigen Gast- und Ferienhof Trapp, der neben Ferienhäusern seit 2004 auch ein Heuhotel für seine Gäste anbieten kann.
Wo Altes und Modernes sich zu einem harmonischen Gefüge verbinden, lebt man gern: Ellringen ist ein Dorf, das viele junge Familien für sich entdeckt haben. Trotz der idyllischen Umgebung liegt der Ort doch zentral: Über die Kreisstraßen ist man schnell in den Unterzentren Bleckede oder Dahlenburg. Sportclub und Feuerwehr bieten allen Altersgruppen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, die gute Dorfgemeinschaft lädt ein und ist weithin bekannt.

Der Weg zum Bioenergiedorf
Ellringen hat schon seit Jahren eine Biogasanlage. Ein Landwirt hatte sich mit der Anlage ein zweites Standbein erschlossen. Doch die Betreibergesellschaft gab auf. Der große Umbruch kam 2012, als mit Thomas Koch ein neuer Betreiber für die Biogasanlage ins Dorf kam. Er sah sich nicht nur als Unternehmer, sondern investierte auch in den Ort und baute Kontakte zur dörflichen Bevölkerung auf.
Seine Idee: Ein Wärmenetz, das Ellringen mit günstiger Nahwärme versorgt. Gleichzeitig ist eine unterirdische Güllepipeline von der Bundeshydridzucht zur Biogasanlage geplant. Ein Projekt, das allen zu Gute kommt: Koch bekommt Gülle für seine Biogasanlage, die Schweinezüchter haben eine einfache Entsorgung und der Ort wird verkehrlich entlastet. Bei einer Informationsveranstaltung waren die Ellringer schnell überzeugt, zumal ihnen kaum Kosten entstanden. Koch baute das Wärmenetz auf eigene Kosten und ließ gleich Leerrohre für künftige Glasfaserkabel mit verbauen. Nur die Kosten für den Anschluss im Haus mussten die Bürger selbst übernehmen.
Seit 2013 ist das Wärmenetz in Betrieb und versorgt mit rund 50 Haushalten fast alle Ellringer. Dazu kommt noch das Tagungshotel Ellernhof, das Kochs Frau Christine Hamester-Koch 2014 kaufte und zur Akademie für Natur und Business umgestaltet.
Auch der Islandpferdehof, die Schweinezucht und der Gast- und Ferienhof Trapp beziehen ihre Wärme von der Biogasanlage, außerdem wird eine Trocknungsanlage für Holzhackschnitzel versorgt.
Als einer der wenigen Biogasanlagenbetreiber im Landkreis Lüneburg befasst sich Thomas Koch auch mit alternativen Energiepflanzen, statt nur auf den Mais zu setzen.
In Ellringen trifft eben Moderne auf Tradition – auch wenn das erst auf den zweiten Blick sichtbar wird.

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